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Feldhecke für den Neuntöter

 

Der Neuntöter ist vor allem durch sein Verhalten bekannt, Beutetiere auf Dornen aufzuspießen. Zu seiner Nahrung gehören vorwiegend Großinsekten wie Heuschrecken, Hummeln, Käfer und Libellen, aber auch Mäuse und Eidechsen.

Er brütet in halboffenen, strukturreichen Landschaften mit Hecken und Sträuchern. Nester werden meist in Dornsträuchern, wie Brombeere, Heckenrose, Schlehe und Weißdorn angelegt.

Im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee sind etwa 40 Reviere (2009) dieses Vogels bekannt. Seine Bestände hatten deutschlandweit stark abgenommen und scheinen sich erst jetzt langsam zu erhohlen. Zu den Ursachen gehört vor allem der Verlust von Brutmöglichkeiten und Nahrungsgrundlagen, so durch die Intensivierung und Monotonisierung der Landwirtschaft.

Zum Rückgang des Neuntöters trägt aber auch der allmähliche, natürliche Wandel ungenutzter halboffener Flächen in immer mehr verbuschende und schließlich bewaldete Strukturen bei. Das Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee will diesen natürlichen Prozeß vor allem in den Kernzonen und Naturschutzgebieten des Biosphärenreservats in der Regel nicht aufhalten.

Für den Neuntöter sollen jedoch möglichst gleichzeitig an geeigneten Stellen Ersatzlebensräume, wie Feldhecken geschaffen werden. Diese kommen auch weiteren Singvogelarten zugute, wie Dorn-, Sperber- und Zaungrasmücke, Grau- und Goldammer, Heckenbraunelle und Rotkehlchen. Außerdem sind Feldhecken sowie an sie grenzende extensiv genutzte Areale überlebenswichtig für das Rebhuhn und den Feldhasen. Beide stehen auf der Roten Liste.

Im Biosphärenreservat Schaalsee ist etwa nordwestlich des Lankower Sees eine bisher als Acker genutzte, von eingelagerten Feldgehölzen und Kleingewässern unterbrochene hügelige Fläche in öffentliches Eigentum übergegangen. Wo dieses Areal an einen Feldweg und einen benachbarten Acker grenzt, ist eine insgesamt etwa 1.300 m lange und etwa 10 m breite, aus mehreren tausend Pflanzen bestehende Feldhecke angelegt worden.

Dieser neue Lebensraum besteht vor allem aus dornigen Gewächsen, wie Brombeere, Heckenrose, Schlehe und Weißdorn, aber auch aus einigen anderen Pflanzen, wie Feldahorn, Hasel, Hainbuchen, Holunder und Pfaffenhütchen, sowie wenigen, als Überhälter dienenden jungen Eichen. Die Hecke wird mehrfach unterbrochen von kurzen Abschnitten ohne Bepflanzungen, in denen sich, wie am Rand der Feldhecke, Kräuter und Stauden ansiedeln können.

Aufgrund der hohen Wilddichte in diesem Gebiet hat die Feldhecke für einige Jahre einen Wildschutzzaun erhalten. Damit die durch das neue Biotop begrenzte Freifläche im Laufe der Zeit nicht verbuscht, wird sie 2011 in extensiv beweidetes Grünland umgewandelt.

An den Kosten der Feldhecke hat sich die Stiftung 2010 mit einem Zuschuß beteiligt.

Träger des Projekts: Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee

Neuntöter
(Foto: Reiner Schmahl, Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee)
















Jungvogel eines Neuntöters
(Foto: Reiner Schmahl, Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee)
















Feldhecke
(Foto: Mathias Hippke, Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee)


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