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Revitalisierung eines Moores – zum Beispiel für Bekassine, Kreuzotter und Libellenarten

 

In Deutschland sind Moore seltene und gefährdete Biotope. Im UNESCO-Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald dehnen sich etwa 50 Moore auf ungefähr 85 ha Fläche aus. Aufgrund der hohen Jahresniederschlagssumme und kühlen Jahresmitteltemperaturen konnten sich diese Lebensräume über Wasser stauendem Untergrund in den Kammlagen des Thüringer Waldes zwischen etwa 700m und 900m ü. NN. im Laufe der Jahrtausende ausbilden.

In vielen Mooren führten Entwässerung, Torfabbau sowie anschließende Aufforstung dazu, daß das Erscheinungsbild dieses Lebensraums infolge gestörten Wasserhaushaltes stark verändert und moortypische Vegetation zurückgedrängt wurde. Dazu gehören Moosbeere, Sonnentau, Torfmoose und Wollgras.

Auch in Mooren regelmäßig anzutreffende Tierarten sind selten geworden. Darunter befinden sich Reptilienarten wie die stark gefährdete Kreuzotter. Sie kommt vor allem in lichten, sonnigen Lebensräumen vor, darunter auch in den Randlagen der Moore. Die Kreuzotter wurde im Thüringer Wald mehrfach nachgewiesen.

Die Bekassine und die Waldschnepfe, zwei Arten aus der Familie der Schnepfenvögel, nutzen die Moore als Nahrungshabitat.

Ein Teil der seltenen Libellenarten ist in ihrem Fortbestand eng an den Lebensraum Moor angepaßt. Darunter befinden sich die Kleine Moosjungfer, die Blaugrüne Mosaikjungfer, die Schwarze Heidelibelle und die vom Aussterben bedrohte Alpen-Smaragdlibelle.

Ziel der Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats ist es, möglichst viele Moore in einen naturnäheren Zustand wieder zu überführen. Sie hat bereits besonders in den Hochmooren eine Reihe von Projekten auf den Weg gebracht. Davon profitieren in den Mooren in einem längeren Prozeß die dort typische Vegetation sowie die in diesem Lebensraum vorkommenden Tierarten.

Eines dieser revitalisierten Moore ist das über zwei Hektar große Hangversumpfungsmoor am oberen Floßgraben. Nach oberflächennaher Entwässerung des Torflagers wurden vermutlich in den 1930iger Jahren Fichten angepflanzt, die mittlerweile zu stattlichen Bäumen herangewachsen waren. Entsprechend dem erarbeiteten Leitbild für Hangversumpfungsmoore wurden diese um etwa 50% reduziert. Das Thüringer Forstamt Oberhof hat sie im Jahr 2010 gefällt und abtransportiert.

Das Moor ist durchzogen von einem dichten Netz an Entwässerungsgräben. Um möglichst viel Wasser im Moor zurückzuhalten, sind diese im Jahr 2011 nach einer Vermessung durch mehr als 40 kaskadenartig angeordnete Querbauwerke verschiedener Konstruktion verschlossen worden. Diese Arbeiten sind von freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bergwaldprojekt e.V. sowie von Mitarbeitern der Verwaltung des Biosphärenreservats umgesetzt worden.

Die Stiftung hat sich mit einem Zuschuß an den Materialkosten für die Querbauwerke beteiligt.

Träger: Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Vessertal-Thüringer Wald

Vor den Arbeiten
(Foto: Jens-Karsten Wykowski)














Arbeiten am Grabenverbau
(Foto: Jens-Karsten Wykowski)














Arbeiten an anderen Querbauwerken
(Foto: Jens-Karsten Wykowski)


Feldhecke für den Neuntöter
Besucherlenkung zum Schutz gefährdeter Strandbrüter